Leben in Österreich, Geschäfte in Dubai – Chancen und Risiken für Unternehmer
Zwischen Alpenidylle und Wüstenmetropole liegt für viele Unternehmer ein faszinierender Kontrast. Wer in Österreich lebt und in Dubai geschäftlich aktiv werden will, bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen Stabilität und Dynamik, zwischen steuerlicher Sicherheit und grenzenloser Freiheit. Der Trend, eine Dubai Firma zu gründen und gleichzeitig den Wohnsitz in Österreich zu behalten, wächst rasant – nicht nur unter digitalen Nomaden, sondern auch unter etablierten Unternehmern, die international expandieren wollen.
In diesem Artikel beleuchten wir detailliert die Thematik „Dubai Firma Gründen Wohnsitz Österreich – Vorteile vs. Nachteile“, vergleichen steuerliche, rechtliche und praktische Aspekte und zeigen auf, wie sich diese beiden Welten optimal miteinander verbinden lassen. Dabei gilt: Es geht nicht nur um Steuern, sondern auch um Lebensqualität, Rechtssicherheit und Zukunftsperspektiven.
Wer sich mit der Thematik beschäftigt, stößt unweigerlich auf den umfassenden Leitfaden Firma in Dubai gründen, der alle notwendigen Grundlagen und Voraussetzungen erklärt. Doch dieser Beitrag geht einen Schritt weiter: Er richtet sich an Österreicher, die überlegen, ob die geschäftliche Expansion nach Dubai – bei gleichzeitigem Wohnsitz in Österreich – wirklich der „goldene Mittelweg“ ist, oder ob sich hinter den steuerlichen Verlockungen auch Herausforderungen verbergen.
Warum immer mehr Österreicher in Dubai unternehmerisch aktiv werden
Dubai hat sich in den letzten Jahren zum Magneten für internationale Unternehmer entwickelt. Die Kombination aus null Prozent Einkommenssteuer, einem dynamischen Markt und politischer Stabilität zieht Geschäftsleute aus aller Welt an. Für Österreicher bietet die Metropole am Persischen Golf insbesondere dann Vorteile, wenn sie digitale Geschäftsmodelle betreiben – etwa im E-Commerce, Consulting oder in der IT-Branche. Diese Tätigkeiten lassen sich leicht grenzüberschreitend strukturieren, während man den Wohnsitz in Österreich behält.
Ein wesentlicher Anreiz liegt in der steuerlichen Gestaltung. Wer eine Gesellschaft in Dubai gründet, profitiert nicht nur von niedrigen Abgaben, sondern auch von einer schnellen, digitalen Bürokratie. Während in Österreich viele Prozesse von Amtswegen abhängig sind, funktioniert in Dubai vieles über sogenannte Free Zones, die Gründungen binnen weniger Tage ermöglichen. Diese agilen Strukturen sind für viele Unternehmer der entscheidende Impuls, den Schritt in den Nahen Osten zu wagen.
„Zwischen Steuerfreiheit und Standorttreue entscheidet nicht nur das Finanzamt, sondern auch die Lebensstrategie des Unternehmers.“
Die Entscheidung, geschäftlich in Dubai aktiv zu werden, bedeutet jedoch nicht, dass man die Wurzeln in Österreich kappen muss. Vielmehr nutzen viele Unternehmer die doppelte Perspektive: Sie genießen die Lebensqualität und Rechtssicherheit Österreichs, während sie über eine Dubai-Gesellschaft global agieren. Dieses Modell eröffnet ein Höchstmaß an Flexibilität, erfordert aber ein tiefes Verständnis der steuerlichen Zusammenhänge beider Länder.
Steuerliche Überlegungen: Wie das Doppelbesteuerungsabkommen greift
Das Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen Österreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist ein zentrales Element für alle, die geschäftlich in Dubai aktiv werden wollen. Es soll verhindern, dass Einkommen doppelt besteuert wird, einmal im Quellenstaat (Dubai) und einmal im Ansässigkeitsstaat (Österreich). Doch die Praxis ist komplexer: Entscheidend ist, wo der Lebensmittelpunkt liegt.
Bleibt der Wohnsitz in Österreich bestehen, sieht das österreichische Steuerrecht in der Regel vor, dass sämtliche weltweiten Einkünfte in Österreich versteuert werden müssen. Das bedeutet, dass Gewinne aus einer Dubai-Gesellschaft unter bestimmten Umständen dennoch in Österreich steuerpflichtig sein können. Das gilt besonders dann, wenn die tatsächliche Geschäftsleitung – also die Entscheidungsgewalt – in Österreich ausgeübt wird.
Für Unternehmer ergibt sich daraus eine klare Konsequenz: Eine Gründung in Dubai muss substanziell sein. Das heißt, sie sollte mehr sein als eine bloße Briefkastenfirma. Dazu gehört ein reales Büro in Dubai, lokale Geschäftsaktivitäten und idealerweise auch ein Teil des Managements vor Ort. Nur so lässt sich rechtlich und steuerlich argumentieren, dass die Gewinne in Dubai entstanden sind und nicht in Österreich.
Eine kurze Übersicht zeigt, wie sich die steuerliche Belastung unterscheiden kann:
| Land | Körperschaftsteuer | Einkommensteuer | Mehrwertsteuer | Besonderheit |
| Dubai (VAE) | 9 % (ab 2023 für größere Unternehmen) | 0 % | 5 % | Steuerfreiheit für Free Zones möglich |
| Österreich | 23 % | bis zu 55 % | 20 % | Progressiver Tarif, hohe Sozialabgaben |
Diese Tabelle verdeutlicht den strukturellen Unterschied zwischen beiden Systemen. Während Österreich auf ein progressives, sozialstaatlich geprägtes Modell setzt, zielt Dubai auf wirtschaftliche Attraktivität und Kapitalzufluss.
Vorteile: Flexibilität, Steuerfreiheit und internationale Positionierung
Der größte Vorteil für österreichische Unternehmer liegt klar auf der Hand: Dubai bietet eine der attraktivsten Steuerlandschaften der Welt. Gewinne können fast vollständig steuerfrei vereinnahmt werden, solange die Substanzanforderungen erfüllt sind. Dazu kommt die politische Stabilität, die internationale Vernetzung über Flugrouten und ein unternehmensfreundliches Klima.
Auch die Geschwindigkeit der Gründung überzeugt. Wo in Österreich mehrere Wochen oder Monate vergehen, können Unternehmer in Dubai oft innerhalb von drei Tagen starten. Die Verwaltung arbeitet weitgehend digital, und viele Prozesse – von der Lizenz bis zur Bankkontoeröffnung – lassen sich über offizielle Portale abwickeln.
Für viele Gründer kommen noch weitere Vorteile hinzu:
- Keine Pflicht zur physischen Anwesenheit – viele Tätigkeiten lassen sich remote steuern.
- 100 % Eigentum in Free Zones, im Gegensatz zu früheren Beschränkungen.
- Internationale Glaubwürdigkeit, da Dubai als moderner, weltoffener Wirtschaftsstandort gilt.
Doch diese Vorteile sind nicht nur finanzieller Natur. Dubai steht auch für eine unternehmerische Mentalität, die in Europa oft verloren gegangen scheint: Schnelligkeit, Innovationsfreude und Visionen. Unternehmer, die diese Dynamik nutzen, positionieren sich global – unabhängig von den Grenzen ihres Wohnsitzes.
Nachteile: Bürokratische Risiken und steuerliche Fallstricke
So verlockend die Aussicht auf niedrige Steuern und schnelle Gründungen in Dubai auch ist – das Modell birgt einige erhebliche Risiken, insbesondere für jene, die den Wohnsitz in Österreich beibehalten. Ein zentrales Problem ist die steuerliche Einstufung. Das österreichische Finanzamt prüft bei Auslandsgesellschaften zunehmend streng, ob tatsächlich eine wirtschaftliche Tätigkeit im Ausland stattfindet oder ob es sich lediglich um eine „Briefkastenfirma“ handelt. Wird Letzteres festgestellt, kann das Finanzamt sämtliche Gewinne rückwirkend der österreichischen Besteuerung unterwerfen, inklusive empfindlicher Strafen und Zinsen.
Ein weiteres Risiko liegt in der fehlenden sozialen Absicherung. Wer sich zu stark aus Österreich abmeldet, verliert Ansprüche aus der Kranken-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung. Gleichzeitig bietet Dubai zwar hohe Einkommen, aber kaum ein staatliches Sicherheitsnetz. Unternehmer müssen private Versicherungen abschließen, die oft kostspielig sind. Auch kulturelle Unterschiede und die Tatsache, dass das Rechtssystem auf Scharia-Grundsätzen basiert, können zu Missverständnissen führen, insbesondere bei Vertragsabschlüssen oder gerichtlichen Streitigkeiten.
Nicht zu unterschätzen sind außerdem die Kostenstrukturen: Während die Gründung selbst günstig erscheinen mag, summieren sich jährliche Lizenzgebühren, Büro- und Visakosten schnell. Unternehmer, die glauben, in Dubai langfristig deutlich weniger zu zahlen, sollten die Gesamtkosten realistisch kalkulieren.
Eine realistische Gegenüberstellung verdeutlicht die Diskrepanz zwischen wahrgenommenen und tatsächlichen Aufwendungen:
| Kategorie | Wahrnehmung (oft bei Gründern) | Realität (jährlich) |
| Lizenz- & Behördengebühren | ca. 1.000 € | 3.000–6.000 € |
| Büro & Adresse | inklusive | meist verpflichtend, ca. 2.000–4.000 € |
| Visum & Aufenthalt | optional | notwendig, ca. 1.000–2.000 € |
| Steuerberatung & Recht | vernachlässigt | 2.000–5.000 € |
Diese Tabelle zeigt deutlich, dass die Gründungskosten in Dubai zwar moderat sind, aber keineswegs null. Gerade wer seinen Wohnsitz in Österreich behält, muss mit doppelten Fixkosten rechnen.
Rechtliche und praktische Herausforderungen
Neben der steuerlichen Komplexität spielt auch das rechtliche Umfeld eine große Rolle. Unternehmer, die in Dubai gründen, müssen verstehen, dass dort andere Maßstäbe gelten als in Europa. Arbeitsverträge, Eigentumsrechte und Unternehmensformen unterscheiden sich deutlich. So wird beispielsweise das lokale Handelsrecht durch Free-Zone-Regularien ergänzt, was für Außenstehende oft undurchsichtig wirkt.
Zudem besteht eine hohe Abhängigkeit von Agenturen und lokalen Partnern. Viele Gründungsdienstleister werben mit Komplettpaketen, die jedoch nicht immer transparent sind. Es lohnt sich daher, juristischen Rat einzuholen, bevor man eine Gesellschaft gründet oder Verträge unterschreibt. Andernfalls kann es passieren, dass man an langfristige Verpflichtungen gebunden ist, die schwer wieder aufzulösen sind.
Für Unternehmer mit Wohnsitz in Österreich entsteht zusätzlich eine rechtliche Doppelbelastung: Sie müssen sich sowohl an österreichische als auch an internationale Standards halten. Etwa im Bereich Datenschutz, Rechnungslegung oder Geldwäscheprävention. Diese Compliance-Anforderungen werden häufig unterschätzt, können aber im Ernstfall zu empfindlichen Bußgeldern führen.
Eine strukturierte Vorgehensweise ist daher unerlässlich. Unternehmer sollten:
- sich rechtzeitig steuerlich beraten lassen,
- prüfen, wo ihre tatsächliche Geschäftsleitung stattfindet,
- reale Substanz (Büro, Mitarbeiter, Kunden) in Dubai schaffen,
- die Berater sorgfältig auswählen und Verträge schriftlich dokumentieren.
Wer diese Punkte ignoriert, läuft Gefahr, in eine rechtliche Grauzone zu geraten und damit das Gegenteil dessen zu erreichen, was ursprünglich geplant war: Rechtssicherheit und Freiheit.
Leben zwischen zwei Welten: Praktische Realität und kulturelle Aspekte
Die Verbindung zwischen einem Wohnsitz in Österreich und einer Firma in Dubai ist nicht nur ein steuerliches Konzept, sie ist ein Lebensstil. Viele Unternehmer schätzen die Möglichkeit, im Sommer in den Alpen und im Winter in der Sonne Dubais zu leben. Diese Kombination bietet Freiheit, Flexibilität und Lebensqualität. Doch sie erfordert Disziplin. Wer beide Welten verbinden möchte, muss ein hohes Maß an Organisation und Anpassungsfähigkeit mitbringen.
Dubai bietet eine beeindruckende Infrastruktur, internationale Schulen, luxuriöse Wohnanlagen und eine bemerkenswerte Sicherheitslage. Gleichzeitig herrscht ein enorm hohes Tempo – beruflich wie gesellschaftlich. Wer aus dem europäischen Alltag kommt, fühlt sich in Dubai zunächst wie in einer Parallelwelt: 7-Tage-Arbeitswochen, Business-Events rund um die Uhr und eine klare Erwartungshaltung an Leistung und Repräsentation. Das kann inspirierend, aber auch anstrengend sein.
Österreich hingegen bietet Stabilität, klare Strukturen und eine hohe Lebensqualität, insbesondere für Familien. Diese Dualität führt dazu, dass viele Unternehmer pendeln oder temporär in Dubai arbeiten, während der Lebensmittelpunkt in Österreich bleibt. Dieses Modell funktioniert, solange die Aufenthaltszeiten gut geplant und steuerlich dokumentiert werden. Wer mehr als 183 Tage pro Jahr in Österreich verbringt, gilt in der Regel als dort ansässig – mit allen steuerlichen Konsequenzen.
Für viele Unternehmer bedeutet das: Die Träume von grenzenloser Freiheit müssen mit präziser Planung kombiniert werden. Nur wer beide Systeme respektiert und versteht, kann langfristig profitieren.
Strategien für eine erfolgreiche Kombination beider Welten
Der Schlüssel zu einem funktionierenden Modell liegt in der klaren Strukturierung der Geschäftsaktivitäten. Unternehmer, die ihren Wohnsitz in Österreich behalten, sollten darauf achten, dass die Firma in Dubai nicht nur auf dem Papier existiert, sondern tatsächlich wirtschaftlich aktiv ist. Dazu gehört mindestens ein lokales Büro, ein Bankkonto, gegebenenfalls Personal und Geschäftstätigkeit vor Ort. Diese Substanz belegt, dass die Gewinne rechtmäßig in Dubai erwirtschaftet wurden und nicht aus Österreich stammen.
Ein erprobtes Modell besteht darin, operative Tätigkeiten – etwa Vertrieb, Marketing oder Projektmanagement – in Österreich zu belassen, während strategische oder finanzielle Prozesse in Dubai abgewickelt werden. Dadurch entsteht eine klare Trennung der Verantwortlichkeiten, die sich sowohl steuerlich als auch organisatorisch nachvollziehen lässt. Wichtig ist jedoch, dass diese Struktur authentisch gelebt wird, reine Formalitäten reichen den Behörden in der Regel nicht aus.
Zusätzlich sollte die Unternehmensführung Wert auf Transparenz legen. Buchhaltung, Verträge und Bankunterlagen sollten stets professionell geführt werden. Die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Steuerberater, der sowohl das österreichische als auch das emiratische Steuerrecht kennt, ist dabei unerlässlich. Unternehmer, die diese Punkte beachten, profitieren langfristig von einem stabilen und rechtssicheren System.
Eine strukturierte Herangehensweise umfasst:
- Strategische Standortanalyse: Welcher Teil des Geschäfts funktioniert besser in Dubai, welcher in Österreich?
- Steuerliche Optimierung: Nutzung des Doppelbesteuerungsabkommens, ohne rechtliche Grauzonen zu betreten.
- Rechtssichere Dokumentation: Nachweis echter Substanz in Dubai durch Büro, Mitarbeiter oder lokale Kunden.
- Langfristige Planung: Klare Trennung von Einkommen, Gewinnen und privaten Ausgaben in beiden Ländern.
Diese Punkte bilden das Fundament einer seriösen und nachhaltigen internationalen Unternehmensstruktur.
Zwischen Freiheit und Verantwortung
Das Modell „Dubai Firma Gründen Wohnsitz Österreich – Vorteile vs. Nachteile“ ist kein einfacher Weg, sondern ein Balanceakt zwischen Freiheit und Verantwortung. Es eröffnet enorme Chancen – steuerlich, wirtschaftlich und persönlich – bringt aber ebenso große Verpflichtungen mit sich.
Dubai bietet einen beispiellosen Zugang zu globalen Märkten, modernster Infrastruktur und einem unternehmerfreundlichen Umfeld. Österreich dagegen steht für soziale Stabilität, Rechtssicherheit und Lebensqualität. Die Kombination beider Systeme kann – bei korrekter Umsetzung – eine nahezu perfekte Symbiose schaffen: unternehmerische Flexibilität ohne vollständigen Verlust der Heimatbasis.
Doch diese Balance erfordert Disziplin. Wer glaubt, eine Gründung in Dubai sei ein einfacher Ausweg vor österreichischer Steuerlast, irrt. Ohne solide Substanz, saubere Buchführung und ehrliche Absicht wird das Modell schnell zum Risiko. Unternehmer, die beide Länder als strategische Partner begreifen, nicht als Gegensätze, profitieren hingegen doppelt.
Am Ende bleibt der entscheidende Gedanke:
Wer global denkt, darf national nicht leichtsinnig handeln.
Denn Erfolg im internationalen Kontext bedeutet, die Stärken beider Systeme zu verbinden, nicht eines auszunutzen. Dubai ist kein Steuerparadies für Träumer, sondern ein Wirtschaftszentrum für Strategen. Österreich ist kein Hemmschuh, sondern ein stabiler Anker für klug geplante Expansion.
Für Unternehmer, die langfristig denken, bietet die Kombination aus österreichischem Wohnsitz und Dubai-Unternehmen das Beste aus beiden Welten. Sofern sie mit Weitsicht, rechtlichem Verständnis und ethischem Verantwortungsbewusstsein umgesetzt wird.









