Arbeitsvertrag digital unterschreiben: So einfach wird der Vertragsabschluss 2025!
Die Digitalisierung verändert zunehmend die Arbeitswelt – auch beim Arbeitsvertrag. Ab 2025 ist es möglich, den Arbeitsvertrag digital unterschreiben zu können, was Bürokratie abbaut und Prozesse vereinfacht.
Doch wie funktioniert ein digitaler Arbeitsvertrag genau? Welche gesetzlichen Änderungen bringt das neue Nachweisgesetz? Und wann ist eine digitale Unterschrift wirklich gültig? In diesem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie zu digitalen Arbeitsverträgen wissen müssen – praxisnah und verständlich.
Was ist ein digitaler Arbeitsvertrag?
Ein digitaler Arbeitsvertrag ist ein vollständig elektronisch erstellter und unterschriebener Vertrag, der das Arbeitsverhältnis regelt.
Wichtige Merkmale:
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Erstellung als digitales Dokument (z.B. PDF)
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Elektronische Übermittlung an den Arbeitnehmer
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Unterschrift erfolgt mit einer elektronischen Signatur
Warum gewinnt der digitale Arbeitsvertrag ab 2025 an Bedeutung?
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Ab Januar 2025 erlaubt das neue Nachweisgesetz die rechtsgültige elektronische Übermittlung von Arbeitsverträgen.
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Das vereinfacht die Prozesse deutlich und spart Papier sowie Zeit.
So unterschreiben Sie den Arbeitsvertrag digital
Der Ablauf eines digital unterschriebenen Arbeitsvertrags sieht häufig so aus:
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Arbeitgeber erstellt das digitale Vertragsdokument (PDF, Word etc.).
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Das Dokument wird elektronisch an den Arbeitnehmer übermittelt (z.B. per E-Mail oder über eine Signaturplattform).
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Der Arbeitnehmer setzt seine elektronische Unterschrift mit einer elektronischen Signatur.
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Das unterschriebene Dokument wird vom Arbeitgeber archiviert.
Typische Plattformen für die digitale Unterschrift:
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DocuSign
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Adobe Sign
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Signicat
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Anbieter für qualifizierte elektronische Signaturen
Elektronische Signaturen: Arten und Rechtsgültigkeit
Signaturtyp | Beschreibung | Rechtsgültigkeit beim Arbeitsvertrag |
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Einfache elektronische Signatur | Scans, Klicks oder einfache Codes | Nicht ausreichend für Schriftformerfordernis |
Fortgeschrittene elektronische Signatur (FES) | Sichere Identifikation, Integrität gewährleistet | Besser, aber nicht vollwertig für Schriftform |
Qualifizierte elektronische Signatur (QES) | Zertifizierte Signatur, höchste Sicherheit | Vollwertig und rechtsgültig gemäß § 126b BGB |
Wichtig: Für viele Arbeitsverträge, insbesondere befristete, ist die qualifizierte elektronische Signatur notwendig, um die Schriftform zu erfüllen und den Vertrag rechtsgültig zu machen.
Arbeitsvertrag digital unterschreiben: Änderungen durch das neue Nachweisgesetz
Das modernisierte Nachweisgesetz (NachwG) regelt, wie Arbeitgeber die wesentlichen Vertragsbedingungen nachweisen müssen.
Regelung | Beschreibung |
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Elektronische Übermittlung | Verträge können ab 2025 elektronisch als PDF mit Signatur übermittelt werden |
Nachweis der wesentlichen Vertragsbedingungen | Arbeitgeber müssen Arbeitnehmer über alle Vertragsinhalte schriftlich informieren |
Empfangsnachweis | Arbeitgeber müssen den Empfang des digitalen Vertrags bestätigen |
Gleichstellung mit Papierform | Elektronisch übermittelte und signierte Verträge sind gleichwertig mit Papierdokumenten |
Das neue Gesetz entlastet Arbeitgeber und unterstützt die digitale Transformation.
Sind digital unterschriebene Arbeitsverträge rechtsgültig?
Ja, unter folgenden Voraussetzungen ist ein digital unterschriebener Arbeitsvertrag rechtlich bindend:
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Verwendung einer qualifizierten elektronischen Signatur oder einer anderen gesetzlich anerkannten elektronischen Signatur.
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Einhaltung der Schriftform bei befristeten Verträgen.
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Vertrag und Unterschrift müssen nachweisbar und unverändert sein.
Rechtsgrundlage:
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§ 126b BGB (Schriftformerfordernis)
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Vorgaben des Nachweisgesetzes
Vorteile eines digitalen Arbeitsvertrags
Für Arbeitgeber:
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Schnellere Vertragsabwicklung und -archivierung
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Kostenersparnis bei Druck, Porto und Lagerung
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Geringerer Verwaltungsaufwand
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Rechtssichere Dokumentation dank elektronischer Signaturen
Für Arbeitnehmer:
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Einfaches Unterschreiben per Smartphone oder PC
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Orts- und zeitunabhängiger Vertragsabschluss
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Schnellere Vertragszustellung
Pflichten der Arbeitgeber bei digitalen Arbeitsverträgen
Arbeitgeber müssen folgende Punkte beachten:
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Bereitstellung der wesentlichen Vertragsbedingungen elektronisch oder schriftlich
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Sicherstellung, dass der Arbeitnehmer das digitale Dokument erhalten und verstanden hat
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Erteilung eines Empfangsnachweises
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Nutzung gesetzlich anerkannter elektronischer Signaturen
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Einhaltung der Archivierungspflichten für elektronische Dokumente
Schriftform & digitale Arbeitsverträge
Schriftformerfordernis:
Vertragstyp | Erfüllung der Schriftform durch digitale Unterschrift? |
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Unbefristete Arbeitsverträge | Ja, wenn qualifizierte elektronische Signatur genutzt wird |
Befristete Arbeitsverträge | Ja, qualifizierte elektronische Signatur ist zwingend vorgeschrieben |
Kündigungen | Müssen weiterhin meist handschriftlich erfolgen (ausgenommen elektronische Form erlaubt) |
Das Bürokratieentlastungsgesetz erleichtert die Anwendung digitaler Arbeitsverträge und macht sie ab 2025 flächendeckend nutzbar.
Besonderheiten bei befristeten Arbeitsverträgen
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Befristete Verträge sind besonders schriftformpflichtig.
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Ohne gültige Unterschrift (auch digital) ist der Vertrag unter Umständen unwirksam.
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Digitale Unterschriften müssen hier zwingend qualifiziert sein.
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Arbeitgeber sollten prüfen, ob die Vertragsdauer und Befristungsgründe im digitalen Dokument klar angegeben sind.
Bürokratieentlastung durch Digitalisierung
Die digitale Unterschrift und elektronische Vertragsverwaltung helfen, Bürokratie abzubauen:
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Weniger Papierverbrauch und umweltfreundlich
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Automatisierte Abläufe sparen Zeit und Ressourcen
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Schnelle Bearbeitung und einfachere Nachweispflichten
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Modernisierung der Personalverwaltung
Fazit: Arbeitsvertrag digital unterschreiben – Zukunftssicher und rechtsgültig
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Ab 2025 sind Arbeitsverträge digital unterschreiben rechtsgültig, wenn die Anforderungen erfüllt sind.
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Die qualifizierte elektronische Signatur ist für die meisten Arbeitsverträge Pflicht, um die Schriftform zu wahren.
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Das neue Nachweisgesetz erlaubt die elektronische Übermittlung und erleichtert die Nachweispflichten.
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Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass Arbeitnehmer den digitalen Vertrag erhalten und dessen Empfang bestätigen.
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Die Digitalisierung spart Zeit, Kosten und reduziert die Bürokratie.
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Befristete Arbeitsverträge benötigen besondere Aufmerksamkeit bei der digitalen Signatur.
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Plattformen wie DocuSign oder Adobe Sign ermöglichen einfache und rechtssichere digitale Unterschriften.
FAQ zum Thema Arbeitsvertrag digital unterschreiben – Ihre wichtigsten Fragen beantwortet
Kann man einen Arbeitsvertrag elektronisch unterschreiben?
Ja, seit Januar 2025 ist das elektronische Unterschreiben von Arbeitsverträgen in Deutschland offiziell erlaubt – unter bestimmten Bedingungen:
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Die elektronische Signatur muss qualifiziert sein (QES).
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Der digitale Arbeitsvertrag muss alle wesentlichen Vertragsinhalte enthalten.
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Arbeitgeber müssen einen Nachweis über den Erhalt des Vertrags erbringen (Nachweisgesetz).
Diese Änderungen erleichtern die Digitalisierung und sparen Zeit sowie Papier.
Ist ein digital unterschriebener Vertrag gültig?
Kriterium | Ja, wenn… | Nein, wenn… |
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Art der Signatur | Qualifizierte elektronische Signatur (QES) genutzt | Nur einfache elektronische Signatur oder Scan |
Schriftformerfordernis | Vertrag schriftformpflichtig und QES vorhanden | Schriftform fehlt oder Signatur nicht anerkannt |
Nachweisgesetz | Empfangsnachweis liegt vor | Kein Nachweis über Vertragszustellung |
Dokumentenintegrität | Dokument ist unverändert und sicher archiviert | Dokument wurde verändert oder unsicher archiviert |
Eine gültige digitale Unterschrift erfüllt die gesetzlichen Anforderungen und ist voll rechtsverbindlich.
Wie kann ich einen Arbeitsvertrag unterschreiben?
Es gibt verschiedene Wege, einen Arbeitsvertrag rechtsgültig zu unterzeichnen – hier die gängigsten Methoden:
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Traditionell auf Papier: Eigenhändige Unterschrift mit Stift
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Digital mit qualifizierter Signatur: Über Plattformen wie DocuSign oder Adobe Sign
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Per E-Mail: Nur in Kombination mit einer qualifizierten elektronischen Signatur zulässig
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Online-Plattformen: Arbeitgeber senden das Dokument digital, Mitarbeiter unterschreiben bequem am Computer oder Smartphone
Wichtig: Für befristete Arbeitsverträge ist meist die qualifizierte elektronische Signatur zwingend erforderlich, um die Schriftform einzuhalten.